Was ist Psychologie?

Psychologie ist nicht…
… Seelenspionage, Gläser rücken, Psycho von Hitchcock, der Kummerkasten für alle, eine persönliche Therapiemöglichkeit…
…dunkel, bedrohlich, geheimnisvoll

Psychologie ist…
ganz einfach eine Wissenschaft, nämlich die Wissenschaft vom Verhalten und Erleben des Menschen
allerdings eine Wissenschaft, von der wir unmittelbar betroffen sind, denn wir selbst sind Gegenstand dieser Wissenschaft.
an unserer Schule auch ein Unterrichtsfach aus dem gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld in der Oberstufe. Es wird im Grundkursbereich angeboten und kann als mündliches Prüfungsfach im Abitur gewählt werden.

Was sind typische Fragestellungen der Psychologie?

Beobachten und beschreiben:

  • Was und wie fühlen, träumen, denken, lernen, hassen Menschen?
  • Was läuft im Körper und in den Gedanken ab, wenn man Angst hat?
  • Was sind mögliche Merkmale einer psychischen Störung?
  • In welchen Situationen zeigen wir die Bereitschaft, anderen zu helfen? In welchen nicht?  

Erklären und verstehen:

  • Welche Theorien und Modelle gibt es, um psychische Phänomene zu erklären?
  • Wie entsteht Aggression? Ist sie angeboren oder erlernt?
  • Welche Funktion haben Träume?
  • Was ist die menschliche Persönlichkeit und wodurch wird sie beeinflusst?
Vorhersagen und verändern:
  • Wie lassen sich psychische Vorgänge beeinflussen? (Anwendung, Prävention, Intervention)
  • Wie lässt sich Schüchternheit überwinden?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, um Lern- und Gedächtnisleistungen zu verbessern?
  • Was sollte man bei der Auswertung von Zeugenaussagen beachten?

Was ist typisch für den Psychologieunterricht?

Psychologie wird bei uns in der Oberstufe kontinuierlich in mehreren Grundkursen unterrichtet. Dabei stehen selbsterfahrendes Lernen, unter anderem auch an außerschulischen Lernorten und mit Bezug zur Lebenswelt der SchülerInnen neben der Vermittlung fachwissenschaftlicher Kompetenzen im Vordergrund.
„Zentrale Aufgabe des Psychologieunterrichtes ist die Förderung einer reflektierten psychologischen Kompetenz“

Alltagspsychologischen Erfahrungen, die häufig subjektiv und unreflektiert sind, werden systematisch gewonnenen und empirisch abgesicherten Inhalten gegenübergestellt, so „… entwickeln die Schülerinnen und Schüler fortschreitend eine wissenschaftliche Perspektive.“ (S. 10f)
Neben der Wissenschaftsorientierung kommt auch der „Lebensorientierung“ (S.11) eine Bedeutung zu – so gehen im Unterricht die Reflektionen immer wieder auch von der „aktuellen Lebenswelt“ der Lernenden (S. 11) aus.

Im Sinne des aktiven und auch selbstständigen wie selbstentdeckenden Lernens kann die Abfolge der Behandlung der einzelnen Inhalte/Gegenstände ggf. variiert werden. So können, um Schülerorientierung bzw. Alltagsbezug zu erreichen, aktuelle gesellschaftliche Prozesse aufgegriffen und reflektiert werden.

Der Unterricht im Fach Psychologie, das dem gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld zugeordnet ist, leistet auch einen Beitrag zur Entwicklung von Kompetenzen, die zur „Mitwirkung in demokratisch verfassten Gemeinwesen“ (S. 10) befähigen und somit zum „Aufbau sozialer Verantwortung“ (S. 10) beitragen.

Psychologieunterricht hat zum Ziel Phänomene und Prinzipien aus unterschiedlichen Sichtweisen zu betrachten, wobei auch deren Möglichkeiten und Grenzen deutlich werden. Dies kann auch dabei helfen, so manches, was in Zeitschriften und Fernsehsendungen unter Psychologie läuft, kritisch einzuordnen, z.B. sogenannte Psycho-Tests oder "psychologische" Kummerkästen und Ratgeberecken.